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Blutegeltherapie

Blutegel

Unsere Tierärztin Frau Dr. J. Moll hat neben Ihrem Tiermedizinstudium auch eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin und zur Tierakupunktur absolviert. Sie wird Ihren Liebling in unserer Praxis im Rahmen dieser Therapie betreuen.

 

Hier möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Blutegeltherapie geben:

 

Die Blutegeltherapie ist eine traditionelle und anerkannte Therapie bei einer Reihe von Humanerkrankungen und wird auch in der Veterinärmedizin erfolgreich eingesetzt.

Der Blutegel (Hirudo medicinalis) verfügt über eine Vielzahl an positiven Wirkstoffen, die in seinem Speichel enthalten sind. Die Wirkstoffe des Blutegels fördern u.a. durch Gerinnungshemmung die lokale Blutzirkulation im Bereich der Ansatzstelle und helfen insbesondere gegen schmerzhafte Entzündungen. Auch chronische Erkrankungen können in Folge der stark verbesserten Stoffwechselsituation durch die Blutegeltherapie häufig positiv beeinflusst werden und es entstehen neue Chancen auf Linderung und Heilung.

 

Ablauf der Behandlung:

 

Das Tier wird an der Ansatzstelle rasiert, sodass der Blutegel gut an der Haut haften kann. Danach saugt der Egel sich fest und sägt sich mit seinen Kalkzähnchen vorsichtig in die Haut. Dieser Vorgang ist für das Tier weitgehend schmerzfrei, da der Blutegel während des Vorgangs schmerzlindernde Stoffe in die Wunde absondert. Der Saugvorgang dauert zwischen 30-60 min. pro Egel, kann aber auch stark variieren. Der Egel fällt von allein ab und darf nicht vorzeitig von der Wunde mechanisch gelöst werden. Durch den Speichelwirkstoff Calin bleibt die Wunde 4 bis 12 Stunden geöffnet und blutet nach. Dies ist Teil der heilenden Wirkung der Blutegelbehandlung. Durch einen saugfähigen Verband können Verunreinigungen an der Wunde und gleichzeitig Verschmutzungen in der Wohnung (bei Hunden) vermieden werden. Der Verband kann in der Regel nach einem Tag selbstständig vom Besitzer abgenommen werden.

 

Indikationen:

 

  • Sämtliche Störungen im Bereich des Bewegungsapparates (Arthrose, Arthritis, Dysplasien (HD, ED), Diskopathien, Spondylosen, Myogelosen)

  • Ekzeme (z.B. Leckekzem, Ohrekzem)

  • Wundheilungsstörungen

  • Hämatome

  • Lymphangitis

  • Abszesse

 

Insbesondere beim Pferd:

 

  • Hufrollenproblematik

  • Hufrehe

  • Spat

  • Gallen

  • Erkrankungen der Sehnen

  • Ekzeme (z.B. Mauke, Sommerekzem)

  • Phlegmone (Einschuss)

  • Druckstellen (z.B. Satteldruck)

 

Nebenwirkungen und Kontraindikationen:

 

Unerwünschte Nebenwirkungen sind bei Tieren sehr selten. Es können Wundinfektionen und allergische Reaktionen auftreten. Gegebenenfalls zeigen vor allem Hunde Juckreiz und fangen an sich an der Bisswunde zu lecken. Durch kühlende Umschläge verschwindet der Juckreiz in der Regel wieder. Wenn zum Beispiel eine bekannte Gerinnungsstörung vorliegt, ist eine Blutegelbehandlung nicht möglich. Andere Vorerkrankungen müssen im Einzelfall durch den Tierarzt/in evaluiert werden, um die Möglichkeit einer Blutegeltherapie in Betracht ziehen zu können.

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